Sambia: Gegen Kinderehen und Missbrauch
In den armen ländlichen Regionen Sambias lassen sich Mädchen auch zu Transitionssex hinreißen. Die Coronapandemie und die damit einhergehenden Schulschließungen haben die Situation verschärft. Neben Armut sind fehlende Aufklärung, körperliche Gewalt und diskriminierende kulturelle Praktiken, in der Mädchen für den Sex mit Männern vorbereitet werden, Ursachen für ungeplante Schwangerschaften und Frühehen. Diese Mädchen erleiden neben einer verlorenen Kindheit und geringen Bildung oft einen frühen Tod bei der Geburt ihres Kindes. Da ihr Körper noch nicht fertig entwickelt ist, kommt es häufig zu Komplikationen, die für viele Mädchen tödlich enden.
So hilft unser Projekt konkret
Unser Projekt liegt in der Zentralprovinz, wo patriarchale Strukturen und schädliche Praktiken wie Kinderehen und Teenager-Schwangerschaften weit verbreitet sind. Hier unterstützen wir mehr als 4000 Mädchen und Jungen an 15 Schulen. Dazu arbeiten wir mit nationalen Behörden, traditionellen Führern und den Schulen zusammen. Gemeinsam entwickeln wir Lösungen, um die Regierung im Kampf gegen Kinderehen und Frühschwangerschaften zu unterstützen und Schulabbrüche zu reduzieren.
In Kinderrechte-Clubs klären wir Teenager über ihre Rechte sowie über die Prävention von schädlichen Praktiken auf und ermutigen sie, ihr Recht auf Bildung wahrzunehmen. Sie lernen, was zu tun ist und an wen sie sich wenden können, wenn sie selbst oder andere von Missbrauch, Frühverheiratung oder Frühschwangerschaften betroffen sind. Durch Aktionstage, Radiosendungen und Informationsmaterial schärfen wir das Bewusstsein für Kinderrechte und die negativen Folgen von schädlichen Praktiken. Daneben sorgen wir für ausreichend sauberes Trinkwasser an den Schulen.
Mädchen, die bereits Opfer von Frühehen, Schwangerschaft oder anderen schädlichen Praktiken geworden sind, unterstützen wir mit Beratung und Direkthilfen. Auch den Familien stehen wir beratend zur Seite. Lebens- und Berufsberatung, Life Skills Trainings, die Vermittlung von staatlichen Hilfen sowie finanzielle Hilfe für die Schulgebühren und wirtschaftliche Unterstützung in Form von Zuchttieren erleichtern den Mädchen die Reintegration in die Schule. Durch die Hilfen und den Verkauf der Jungtiere können die Betroffenen ihre Schulbildung finanzieren und erhalten so die Möglichkeit, der Armutsspirale zu entkommen.